Dostojewski lebt! – Allerdings lebt er gefährlich. Als Privatdetektiv verdient er im chilenischen Valparaiso einen mageren Lohn. Auf den Spuren von Philip Marlowe & Co. tastet sich Dosto, wie ihn die wenigen Freunde nennen, in den inneren Kreis des Verbrechens vor. Seine untrügliche Witterung für das Böse verdankt sich dem literarischen Stammbaum. Identisch ist Dosto zwar nicht mit Fjodor Michailowitsch, aber eng verwandt allemal. Und der Detektiv erscheint nicht nur als Sohn des berühmten Genies, sondern auch als Nachfahre Roskolnikows, Stawrogins und Smerdjakows, deren mörderische Herzen er nur allzu gut kennt. Dosto vermag das konsequent Böse zu denken, er akzeptiert es als Teil seiner selbst. So wird ihm, dem Fremden, ein Bodensatz von Bosheit offenbar, der auch nach dem Ende der Diktatur noch gärt. Dem heiter-farbigen Spiel touristischer Oberflächlichkeit setzt er, getrieben von Visionen Fjodor Michailowitschs, eine düstere Besessenheit entgegen. Seit der Millionär...