Hanoch Levins Requiem feierte am 7. Oktober seine deutschsprachige Erstaufführung am Stadttheater Ingolstadt in der Regie von Knut Weber. Das Stück des israelischen Autors basiert auf drei Erzählungen von Anton Tschechow und wurde von Doron Hamburger und Frank Weigand übersetzt.
»Man kann da also lachen und traurig sein, nachdenken und mitfühlen mit Menschen auf mehreren Handlungsebenen, die so ineinandergefügt sind, dass immer dann eine Wendung kommt, wenn der Abend eine braucht. … Auf diese Weise gleitet die Inszenierung völlig pathos- und kitschfrei in den Bereich der menschlichen Leidenschaften und leidenschaftlichen Erzählens, das die existenziellen Bestandteile des Daseins aufgreift, anschaut, sanft wieder niederlegt.« (Regensburger Zeitung, 11. Oktober 2022)
»Allmählich kristallisiert sich auch heraus, was man dem Tod und all dem Leid und all der Trostlosigkeit entgegensetzen kann, das Levins und Tschechows literarische Erfindungen durchzieht wie Herbstnebel die Strickjacke: Es ist die Fähigkeit, über all dies sprechen zu können. Es ist der Trost des Erzählens. Es ist die Möglichkeit, dem allem Geschichten entgegenstellen zu können. Auch das ist eine Utopie, die im Theater zu Hause ist: reden und zuhören. Komm einmal her, Theater und erzähl mir eine Geschichte!« (nachtkritik, 8. Oktober 2022)
»›Requiem‹ erzählt vom Menschsein, vereint das Derbe mit dem Zarten, das Sehnen mit der Verbitterung, das Schamlose mit dem Empfindsamen. Bisweilen ist der Tod nur ein Gelächter vom Leben entfernt. Trost spenden dann die Erinnerung, die Musik– und Theaterabende wie diese!« (Donaukurier, 10. Oktober 2022)