Wie kann die dramatische Literatur, das Theater, für etwas eine Sprache finden, das sich mit Worten kaum fassen lässt?
In Deutschland leiden 17 % der Bevölkerung unter chronischen Schmerzen, 80 % der Betroffenen sind Frauen. Aber: »Dieser Text ist kein Klagelied«, so stellt es Patty Kim Hamilton ihrem neuesten Theaterstück, Schmerz Camp, vorweg.
Darin lässt sie sieben sehr verschiedene Frauen in einer surrealen Schmerzklinik aufeinandertreffen. Im ewigen Kreislauf von Therapien und Gesprächen mit den Ärzt:innen probieren die Patientinnen Medikamente aus, töpfern, meditieren, treiben Sport – der Schmerz aber bleibt. Scheinbar geschieht mit den Frauen in der Klinik nichts und doch ist alles in ständiger, minimaler Bewegung. Zeit vergeht hier anders. Dabei ist der alternde, weiblich gelesene Körper ein zentrales Motiv.
Sprache und Dialoge basieren auf realen Gesprächen und Klinikfragebögen, bereichert von chorischen Passagen, Lyrik und performativen Naturbildern, die eine neue Dimension aufmachen: Wo finden wir Trost?
Schmerz Camp wird vielstimmig, roh und zart von Patty Kim Hamilton zusammen mit Spielerinnen aus dem Ensemble der Volksbühne im Roten Salon am 4. Mai vorgestellt und seine Buchpremiere feiern.