Dana Vowinckel erhält den Literaturpreis der deutschen Wirtschaft 2024

21.05.2024
Beitrag zu Dana Vowinckel erhält den Literaturpreis der deutschen Wirtschaft 2024
Der Kulturkreis verleiht den Literaturpreis der deutschen Wirtschaft 2024 an Dana Vowinckel.

In der Begründung der Jury heißt es: »Mit Dana Vowinckel zeichnen wir eine authentische junge Stimme der Gegenwartsliteratur aus. Sie schafft mit ihrem Debütroman Gewässer im Ziplock Zugänge zu Themen wie Identität, Heimat, Körperlichkeit und Erwachsenwerden. Mit Margarita erleben wir die schwierige körperliche Welt eines heranwachsenden Teenagers auf der Suche nach Verortung. Als Kind eines alleinerziehenden israelischen Vaters und einer amerikanischen Mutter wächst sie in Berlin auf. Der Vater Avi, Kantor in der jüdischen Gemeinde, ist die zweite starke Stimme im Roman. Der Leser erlebt die Untiefen und Gegensätze einer identitär hoch komplexen Familie auf Schauplätzen der Familiengeschichte in Chicago, Jerusalem, Tel Aviv und Berlin. Mit einer klaren und berührenden Sprache zeichnet Vowinckel vielschichtige und im Gedächtnis bleibende Charaktere. Obgleich sie politisch höchst aktuelle Themen berührt, zieht sie keine Grenzen, sondern lädt schlicht dazu ein, sich mit den von ihr in tiefen Details ausgearbeiteten Menschen zu identifizieren.«

Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft vergibt seit 1953 im Förderbereich Literatur Preise an junge herausragende Stimmen der Gegenwartsliteratur. In diesem Jahr waren Barbi Markovic (Minihorror), Dana Vowinckel (Gewässer im Ziplock) und Wilke Weermann (Unheil) für die Shortlist des mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreises der deutschen Wirtschaft nominiert. Zum ersten Mal in der Geschichte des Preises erhielten die drei Autor:innen die Möglichkeit, ihre Werke im Rahmen einer szenischen Lesung gemeinsam mit dem Ensemble der Münchner Kammerspiele zu inszenieren. In begleitenden Gesprächen mit Literaturkritikerin Miryam Schellbach gaben die Finalist:innen einen unmittelbaren Einblick in ihr Schreiben, ihre Gedanken und ihr Sein und dem Publikum auf sehr intime Weise die Möglichkeit, ihre Stimmen über ihre Werke hinaus zu vernehmen. Die szenische Lesung gab der Jury unter der Leitung von Dr. Marcella Prior-Callwey einen Ausgangspunkt für lebhafte Diskussionen in der Sitzung am nächsten Morgen. Neben Mitgliedern des Gremiums Literatur des Kulturkreises setzte sich die Jury in diesem Jahr aus den Fachberaterinnen Barbara Mundel (Intendantin Münchner Kammerspiele), Regina Dyck (Festivalleiterin von »poetry on the road«) und Dr. Angelika Otto (Literaturwissenschaftlerin und Journalistin) zusammen.

Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft vereint seit 1951 Unternehmen und Unternehmerpersönlichkeiten, die sich für Kunstfreiheit als tragende Säule der Demokratie einsetzen. Im Zentrum der Kulturkreis-Aktivitäten steht seit über 70 Jahren die Nachwuchsförderung. Seit 1953 zeichnet der Kulturkreis in den Bereichen Musik, Bildende Kunst, Literatur und Architektur exzellente Nachwuchstalente aus. Zu den Kunstschaffenden, die der Kulturkreis am Beginn ihrer Karriere gefördert hat, gehören heutige Größen des Kulturbetriebs wie Ingeborg Bachmann, Georg Baselitz, Heinrich Böll, Thomas Demand, Günter Grass, Candida Höfer, Robert Menasse, Sabine Meyer, Katharina Sieverding, Rosemarie Trockel, oder Tabea Zimmermann.

»[Das Buch] ist großartig, und alle 15- bis 95-Jährigen sollten es gelesen haben.«
ZEIT Campus
»Dieses so unnachgiebig kluge wie souveräne Debüt möge viele Leser finden.«
Tim Caspar Boehme, taz. die tageszeitung
»In Deutschland wird gern geklagt, dass die angelsächsische Literatur viel unkomplizierter mit schweren Themen umginge, leichter zu lesen sei und trotzdem den Tiefgang nicht vermissen lasse. Nun, dieses Debüt von Dana Vowinckel erfüllt alle diese Sehnsüchte.«
Meike Schnitzler, Brigitte
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ZEIT Campus
»Dieses so unnachgiebig kluge wie souveräne Debüt möge viele Leser finden.«
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»In Deutschland wird gern geklagt, dass die angelsächsische Literatur viel unkomplizierter mit schweren Themen umginge, leichter zu lesen sei und trotzdem den Tiefgang nicht vermissen lasse. Nun, dieses Debüt von Dana Vowinckel erfüllt alle diese Sehnsüchte.«
Meike Schnitzler, Brigitte
»[Dana Vowinckel] hat für ihre perspektivische Vielfalt, die erzählerische Dichte der in ihrem Romanerstling Gewässer im Ziplock geschilderten jüdischen Lebenswelten in Berlin, Chicago, Jerusalem, die starken Figuren und den sensualistischen Stil schon Lob eingeheimst, bevor das Buch überhaupt vorlag. … Nun lässt sich sagen: zu Recht.«
Gunda Bartels, Der Tagesspiegel
»Ein erschütterndes, hinreißendes Debüt ... man muss wirklich nicht neidisch auf die großen amerikanischen Familienromane schielen, wenn es eine solche Erzählerin in deutscher Sprache gibt.«
Marie Schmidt, Süddeutsche Zeitung
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