»Die Judith von Shimoda«, nach dem japanischen Stück »Tragödie einer Frau. Die Geschichte der Ausländerin Okichi« von Yamamoto Yuzo, wurde 1940 in Brechts finnischem Exil verfasst. Es zeigt am Beispiel der Geisha Okichi ein typisches Heldenschicksal. Während große Heroen dauerhaft in die Geschichte eingehen, geraten die kleineren schon kurz nach ihrem Einsatz in Vergessenheit. Mit dieser Tradition bricht das Stück bewusst und bringt auch das auf die Bühne, was nach der Tat geschieht. Das Motiv des Opfers für das Heimatland erinnert an Brechts frühen Einakter »Die Bibel« oder an die stumme Kattrin in »Mutter Courage und ihre Kinder«.