Der dritte Akt aus Shaws Stück "Mensch und Übermensch". - Shaw denkt Mozarts Oper weiter und läßt die Hauptfiguren aus »Don Giovanni« nach ihrem Tod in der Hölle über die Welt, das Leben und die Liebe diskutieren. Der Don-Juan-Mythos wird dabei, gemäß Shaws These von der »life force«, völlig umgekehrt, der Verfolger der Frauen wird nun selbst zum Verfolgten. Er wird als Denker gedeutet, der sich seiner Aufgabe, bei der Schaffung des Übermenschen mitzuwirken, entziehen will. Aber gerade durch das Wagnis, die Grundfragen des Lebens kraft seines Intellekts zu lösen, dient er (wie Shaw später auch in »Back to Methuselah« darzulegen versuchte) dem eigentlichen Ziel des Lebens: der Befreiung von den Fesseln der Materie und damit der Verwirklichung des Daseins, in dem die schöpferische Intelligenz sich voll entfalten kann. Auch wenn »Don Juan in der Hölle« nicht zu den größten Arbeiten des Nobelpreisträgers von 1925 zählt (wie etwa »Candida«, »Pygmalion«, »Die Jungfrau von Orleans« oder...