Peter Handkes neues Stück feierte am 2. August seine Uraufführung bei den Salzburger Festspielen in der Regie von Friederike Heller.
»Die Wahrheit, die Handke den hämmernden News in seinem eigenen Newsroom-Chat entgegensetzt, ist eine der Schönheit, der Sprache und der Fantasie, eine des Innehaltens, des Schauens und Gewahrwerdens. Da ist er ganz der alte Waldgänger und Schneeflockenbetrachter mit Feder am Revers oder auf dem Hut. Eine solche dichtet er auch seinem Zdeněk an, den er zu einem versponnenen, versonnenen Seelenbruder macht.« (Süddeutsche Zeitung, 4.8.2020)
»Ein einziges Befragen, Innehalten, Drehen und Wenden der Wörter, tastender Austausch von stummen Zeichen, ein freies Spiel aus Erinnerung und Vorstellung … ein eindrucksvolles poetisches Ereignis.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4.8.2020)
»Was dieses Kollektiv in der Rekonstruktion eines tragischen Schicksals erweckt ist vor allem: Mitgefühl … Handke und das Ensemble laden ein zur Kontemplation, zur Empathie mit einem Teenager, der verloren ging.« (Die Presse, 3.8.2020)
»Und darin liegt der Wert des Stücks: … Es tastet nicht zuletzt die Dialogfähigkeit ab in einer von Polarisierung und Populismus zurechtgestutzten Zeit.« (Der Standard, 4.8.2020)
»Zdeněk Adamec ist … ein poetisches Darkweb, ein lebender Chatroom.« (Welt am Sonntag, 2.8.2020)
Peter Handke »beschwört die Kraft des Wortes, die Möglichkeiten der Kunst. Es ist laute Totenklage und stiller Nachruf, unbeirrbares Herbeirufen und Erinnern, fröhliches Fest und dumpfes Begräbnis, quälendes Oratorium und freudige Wiedergeburt, alles ist offen, nichts steht fest … Ein verstörender, grandioser Text.« (rbbKultur, 31.7.2020)
Der Regisseurin gelang es, »mit Genauigkeit und Fantasie, den losen Textpassagagen … pralles Leben einzuhauchen und dabei deren tiefgründig zarte Seele dunkel glänzen zu lassen.« (Wiener Zeitung, 2.8.2020)