Uraufgeführt: Internat von Serhij Zhadan am Theater Münster

Beitrag zu Uraufgeführt: <em>Internat</em> von Serhij Zhadan am Theater Münster
Internat von Serhij Zhadan, aus dem Ukrainischen von Juri Durkot und Sabine Stöhr, kam am 26. Januar am Theater Münster zur Uraufführung. Es inszenierte Moritz Sostmann.

»Das Internat, dem ein Soundtrack zwischen Jazz, Streichermelancholie und ukrainischem Folk Rock Roadmovie-Atmosphäre verleiht, ist auch eine Hommage an die besetzten ukrainischen Gebiete. … Das geht vorbei, sagt Pascha zu Sascha, wir aber bleiben. Es wird finster und wieder hell. Möge Zhadans Held recht behalten! Anhaltender Jubel im Saal.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Januar 2024)

»Nach ausgedehntem Applaus, Standing Ovations und anerkennenden Rufen nähern sich einzelne Zuschauende dem Durcheinander auf der Raumbühne, blicken den Puppen vorsichtig ins Gesicht. Selbst so allein herumliegend wirkt jede einzelne von ihnen, als könnte sie jeden Moment aufstehen und sich erneut den Bedrohungen des Krieges aussetzen.« (Fidena, 30. Januar 2024)

»Serhij Zhadan … ahnte schon 2014, was 2022 kam; 2018 schrieb er seinen preisgekrönten Roman Internat, der in der Zeit kurz nach dem Überfall russischer Separatisten auf den Donbass spielt. Die Kriegsparteien werden niemals namentlich genannt, aber jeder weiß, was gemeint ist. Intensiv und eindringlich schildert Zhadan die Auswirkungen auf das Leben der Bevölkerung, schildert er Wut und Angst, Gefahr und Verdrängung. Und er fährt ein Personal auf, das typisch ist für die Situation im Osten der Ukraine im Jahre 2014, als die ostukrainische Bevölkerung noch gespalten war in Menschen, die der russischen Politik zugeneigt waren, und Menschen, die die Ziele des Euromaidan unterstützten … . Natürlich gab es auch die Gleichgültigen, die Opportunisten und die Opfer. Sie alle lässt Regisseur Moritz Sostmann nun auch in seiner gemeinsam mit Remsi Al Khalisi erarbeiteten Bühnenfassung am Theater Münster auflaufen.« (theaterpur.net, 29. Januar 2024)

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. 2022 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zhadan lebt in Charkiw und ist seit Mai 2024 Soldat.
Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu...
Autorenfoto zu Serhij Zhadan

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