Graf Öderland

Eine Moritat in zwölf Bildern

Besetzung variabel

Ein Staatsanwalt bricht aus seinem wohlgeordneten Leben aus. Er befreit sich von den Fesseln seiner erkalteten Ehe, vor allem aber von der Gleichförmigkeit eines Alltags, dessen Ordentlichkeit er als erstickend und menschenfeindlich erlebt. Die Suche nach Freiheit führt über Leichen. Im wahrsten Sinne des Wortes: Er entdeckt die Axt als Instrument der lustvollen Überwindung des bürgerlichen Daseins. Damit wird er von den Menschen als der mythische Graf Öderland erkannt, der mit der Axt in der Hand mordend durch die Lande zieht. Aus der rein individuellen Befreiung wird unverhofft eine Rebellionsbewegung. Viele sehen in ihm eine charismatische Führungspersönlichkeit. Ein Anhänger bringt es auf den Punkt: »Es muss etwas geschehen.« Was geschehen muss, bleibt allerdings immer etwas unklar, was seinem Aufstieg allerdings nicht schadet. Ganz im Gegenteil, am Ende wird er Regierungschef und landet damit eigentlich wieder genau in der Unfreiheit, der er entrinnen wollte. Es geht um die Revolution als Dilemma: »Wer, um frei zu sein, die Macht stürzt, übernimmt das Gegenteil der Freiheit, die Macht.«

Mit Graf Öderland beschreibt Max Frisch den hauchdünnen Boden, auf dem unsere zivilisatorischen Errungenschaften stehen. Da braucht nur ein Riss aufzugehen, und unsere mühsam verhandelten Konstruktionen und Verabredungen brechen zusammen wie ein Kartenhaus.

Trailer zur Koproduktion von Theater Basel und dem Residenztheater München (Regie Stefan Bachmann). Eingeladen zum Theatertreffen 2021


Max Frisch, geboren am 15. Mai 1911 in Zürich, arbeitete zunächst als Journalist, später als Architekt, bis ihm mit seinem Roman Stiller (1954) der Durchbruch als Schriftsteller gelang. Es folgten die Romane Homo faber (1957) und Mein Name sei Gantenbein (1964) sowie Erzählungen, Tagebücher, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Frisch starb am 4. April 1991 in Zürich.
Max Frisch, geboren am 15. Mai 1911 in Zürich, arbeitete zunächst als Journalist, später als Architekt, bis ihm mit seinem Roman...
Autorenfoto zu Max Frisch

Stücke


4 Damen/16 Herren
Ein Staatsanwalt bricht aus seinem wohlgeordneten Leben aus. Er befreit sich von den Fesseln seiner erkalteten Ehe, vor allem aber von der Gleichförmigkeit eines Alltags, dessen Ordentlichkeit er als...

Termine


16.05.2021
Sonntag

Eine Koproduktion von Theater Basel und dem Residenztheater München
Im Rahmen des Theatertreffens der Berliner Festspiele
Regie:Stefan Bachmann

Theater Stream


13.02.2020
Donnerstag
Premiere

Regie: Stefan Bachmann

Theater Basel


BÜCHER

Graf Öderland

12,00 €
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