Volker Löschs Inszenierung Graf Öderland / Das Volk sind wir feierte am 28. November 2015 am Staatsschauspiel Dresden mit stehenden Ovationen seine Premiere. In Graf Öderland, bringt Max Frisch einen Kessel zum Überkochen, in dem ein Gebräu aus diffuser Angst, unklarer Sehnsucht und Ignoranz brodelt und eine ganze Gesellschaft das Gleichgewicht verlieren lässt. Volker Lösch hat Max Frischs Drama mit Texten angereichert, die er Dresdner Bürgern abgelauscht – nach Feldforschung im Sozialen, Politischen und Moralischen aus der akuten Realität gefiltert hat. In seiner Inszenierung legt er sie dem Bürgerchor in den Mund und macht damit die Ängste dieser Stadt hörbar. Das mediale Echo war enorm:
»Volker Lösch, dieser im Gegensinn völkische Beobachter und dabei auf seine Weise eben auch ein die Waffe schwingender Öderland, reißt die Grenzen nieder: zwischen Kunstraum und Welt-Raum, Ästhetik und Moral, Abstraktion und Konkretheit, Symbol und Realien.« (spiegel online, 29.11.2015)
»Eine fulminante Inszenierung, zu der man sich verhalten muss, die kein bequemes Zurücklehnen auf der ‚Reservebank‘ gestattet.« (die taz, 01.12.2015)
»Volker Lösch hat ein Drama von Max Frisch bearbeitet das auf beklemmende Weise auf die Stimmung in Dresden passt. Es ist eine mehr als unheilvolle Gemeinschaft der Verbitterten, die hier auf dem Dresdner Theaterplatz ihren Ausgang nimmt. Nährboden für gesellschaftsfähigen Hass und die Politik schaut weg.« (ZDF aspekte)
»Das Stück denkt zu Ende, was passieren könnte, wenn die Wutbürger die Macht ergreifen, wenn Führerfantasien gesellschaftsfähig werden und die bürgerliche Mitte distanziert gleichgültig bleibt.« (ARD Tagesthemen)