Rumpelstilz

Ein kleinbürgerliches Trauerspiel

Besetzung: 2 Damen, 2 Herren, Dekorationen: 2
Theaterstück
Synopse

Viktor Leu, Geschichtsprofessor an einem Gymnasium, ist der typische Hypochonder, selbstgerecht, tyrannisiert Frau und Tochter.
Er hat Schluckbeschwerden.
Überzeugt, daß die von ihm konsultierten Ärzte seine Krankheit nicht ernst nehmen, stellt er selbst die verhängnisvolle Diagnose: Krebs.
Von seiner Familie verlangt er volle Aufmerksamkeit.
Leu sieht nur sich. Er hat keinen Sinn für die Probleme der anderen.
So nimmt er auch nichts wahr vom Leiden seiner Frau, die tatsächlich an Krebs erkrankt ist und sterben wird.
Ebensowenig zeigt er Aufmerksamkeit für die Probleme seiner Tochter, die sich nach gescheiterten Selbstbefreiungsversuchen allmählich psychisch verhärtet. Leus Selbstmitleid zerstört seine Familie. Aber für ihn selbst zeigt sich auch kein Ausweg.

Adolf Muschg schrieb mit Rumpelstilz ein Stück voll feiner Psychologie. In Leus Krankheit sieht er die Krankheit einer Gesellschafts- unf Wirtschaftsform, die nicht den ganzen Menschen fordere,...


Adolf Muschg wurde 1934 als Sohn von Adolf Muschg senior (1872–1946) und seiner zweiten Frau in Zollikon, Kanton Zürich/Schweiz geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik sowie Philosophie in Zürich und Cambridge und promovierte über Ernst Barlach. Von 1959 bis 1962 unterrichtete er als Gymnasiallehrer in Zürich, dann folgten verschiedene Stellen als Hochschullehrer, unter anderem in Deutschland (Universität Göttingen), Japan und den USA. 1970 bis 1999 war er Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. 1975 war Muschg Kandidat der Zürcher Sozialdemokratischen Partei für den Ständerat. Er wurde zwar nicht gewählt, äußerte sich nach wie...
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Autorenfoto zu Adolf Muschg

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