Die Nacht aus Blei

Matthieu, ein junger Mann, wird in eine nächtliche Stadt geschickt, sie und sich zu erforschen. Aber Erfahrungen kann er nicht eigentlich machen, denn es bleibt ihm immer nur das Weitergehen. Dabei hat er Begleiter, die ihm fremdvertraut erscheinen. In einem kitschig eingerichteten Bordell trifft er auf die maskenhaft geschminkte Dame Elvira, kann nicht bleiben, trägt dann sein anderes Ich auf den Schultern durch lauter »Dunkelheit mit dem Geschmack der Ohnmacht«. Dieses andere Ich hat eine tiefe Wunde im Leib und legt sich eine steinerne Gruft: Wo ist der dunkle Engel mit dem krausen Haar, wo der Freund? »Die Nacht aus Blei« ist in einem irrealen Zwischenbereich angesiedelt, in dem der Mensch nicht mehr Herr seines eigenen Willens ist, sondern zum Spielball von außerirdischen Mächten wird, von Engeln und Dämonen. Hans Henny Jahnn bezeichnet sein Werk als Liebesroman, den er »sich selber schuldig« sei und worin er »keine Schranken des Ausdrucks anerkenne, keine Absonderlichkeit...