1958 erschien Cortázars Geschichte aus dem Pariser Jazz-Milieu der Nachkriegszeit, das der aus Buenos Aires an die Seine übergesiedelte Autor aus eigener Anschauung kannte. Er beobachtete und teilte die Faszination französischer Intellektueller durch die schwarzen Bebop-Musiker Amerikas, die unter dem Rassismus und Kommerzialismus daheim zu leiden hatten, in den Pariser Existentialisten-Treffs und Jazzkellern zeitweilig ein neues zuhause fanden und in der Salle Pleyel ihre legendären Konzerte gaben. Cortázars Erzählung »Der Verfolger« (»El perseguidor«) ist freilich alles andere als eine Milieu-Geschichte. Es geht vielmehr um das Wechselspiel zwischen einem Künstler und seinem Konterfei: um das spannungsreiche Verhältnis zwischen dem weltberühmten, aber durch Alkohol und Drogen ruinierten Jazzmusiker Johnny Carter und seinem französischen Biographen Bruno, der Johnny schon bei Lebzeiten für die Nachwelt portraitiert. Eitel und mit gezügelten Emotionen, aber nicht ohne Teilnahme...