Hans Christian Andersen (1805 – 1875) hat sich auch als Stückeschreiber versucht. Merkwürdig, ein Mann, der der Nachwelt wegen seiner Märchen in Erinnerung geblieben ist, setzt seinen Ehrgeiz und seine Hoffnungen darauf, auf dem Theater erfolgreich zu sein. Andersen stammte aus kleinen Verhältnissen und suchte bürgerliche Wertschätzung. Er verkehrte im Haus Johann Ludwig Heibergs, eines aus bestem Bildungsbürgertum stammenden Kritikers und Dramatikers, der später auch Direktor des Königlichen Theaters in Kopenhagen wurde. Heibergs Drama Elverhøi wurde zum Nationalschauspiel gekürt und seine Abhandlungen zu ästhetischen Fragen bestimmten maßgeblich die biedermeierlich-romantische Kunstauffassung seiner Zeit. Hier findet Enquist den Konflikt. Und es ist Heibergs Frau, Johanne Luise, zunächst Schauspielerin, dann Regisseurin und Autorin, die im Gegensatz zu Andersen den Aufstieg aus elenden Verhältnissen an die Spitze des dänischen Kulturlebens unsentimental und...