Mehdi Moradpours Stück mumien. ein heimspiel wurde am 9. April in der Regie von Andreas Bauer im Theater Konstanz uraufgeführt. Szene für Szene seziert Mehdi Moradpour mit seiner poetischen, hoch sensiblen Sprache als Werkzeug einen Körper, von außen nach innen, vom Leib bis in die Blutkörperchen. Einen Erzählkörper, der alle Figuren - ihre Sehnsüchte, ihre Suche nach Anschlüssen - miteinander verbindet.
»Flucht und Vertreibung, die Moradpour aus eigenem Erleben kennt, sind für den gebürtigen Iraner mehr als plakative Zeitgeist-Themen. Für das Gefühl des Heimatverlusts und die Furcht vor drohender Folter findet der Autor große, auch brutale Bilder… Regisseur Bauer verführt die Schauspieler, sich auf die befremdlichen Bilder einzulassen, die das Entsetzen von Menschen am Abgrund ihrer Existenz spiegeln.« (nachtkritik.de, 9.4.2016)
»Die Spur der Erinnerung, die Moradpour nachvollzieht, zeigt dennoch sein immenses Potenzial. Auf sprachlicher wie auf formaler Ebene fasziniert die unbändige Lust des Autors, das Leben zwischen den Kulturen mit innovativer Ästhetik weit jenseits des Gewohnten zu reflektieren.« (nachtkritik.de, 9.4.2016)
»Nichts ist eindeutig, schon gar nicht die Charaktere der sechs Gestalten, deren Geschichte und Geschichten sich wie lose Enden durch dieses Geflecht aus Abhängigkeiten bewegen. Bei Mehdi Moradpour wird das Heim zu einem wunden Ort der impliziten Gewalt. Er hat das Theater einmal als ›künstlerisches und soziales Laboratorium‹ bezeichnet, ›das Wunden braucht, um sich im Sterben zu üben und um sich im Leben zu üben‹.« (Thurgauer Zeitung Online, 11.4.2016)