Wenn Matthias spricht, dann mit Verzögerung. Und er spricht keinen eigenen Text, sondern das, was ihm eingeflüstert wird durch ein Headset. Jahrelang hatte Matthias Panikattacken, war depressiv und nahm – ohne spürbare Verbesserung – Medikamente, bis er »Erynnia« für sich entdeckte: ein Headset, das ihn fortan durchs Leben begleitet. Es geht ihm besser, beobachtet Tina, seine langjährige Freundin. Er spricht zwar langsamer als die anderen, setzt Betonungen falsch. Bisweilen formuliert er ungewöhnliches Zeug. Und das stößt vor allem Tinas Eltern auf, die Matthias zum ersten Mal kennenlernen. Sie hat sich jahrelang nicht blicken lassen, die Eltern vermuten, aus Scham.
Wobei die Gespräche, die Michael und Friederike, Tinas Eltern, beim Frühstücken führen, ebenfalls ungewöhnlich sind: »Das Arschloch sollte man anzünden«, sagt Michael, angeregt von seiner Zeitungslektüre, über einen Mann, der im Netz Filme vertreibt mit Situationen, in denen er seine Kinder ausschimpft. Und fügt...