Mit Tausenden anderen verbrachte Warlam Schalamow zwischen Ende der 20er-und Mitte der 50er-Jahre lange Zeit in sowjetischen Arbeitslagern. In der klirrenden Kälte Sibiriens, in der Region um den Fluss Kolyma, kämpften die Häftlinge unter miserablen Bedingungen tagtäglich gegen Skorbut, Dauerfrost, Erschöpfung und Hunger.
»Wenn ich am Leben bleibe, schreibe ich darüber eine Geschichte«, sagt ein Häftling im Stück. Drei Wochen später ist er tot. Anders als seine Romanfigur hat Schalamow die insgesamt 19 Jahre überlebt. Der Autor lässt uns tief eintauchen in das Leben im sibirischen Arbeitslager, ohne sich jemals in rein persönlichen Leidensberichten zu verlieren. Hier zählt immer nur der nächste Tag.