Durch seine Neuübersetzung der Helena des Euripides hat Peter Handke, zusammen mit Prometheus, gefesselt von Aischylos und Ödipus in Kolonos von Sophokles, eine Trilogie ganz eigener Art geschaffen: drei eminente Stücke der drei großen griechischen Tragödiendichter. Helena zählt zu den weniger bekannten Stücken – 412 v. Chr. in Athen zum ersten Mal vor Publikum gebracht, entfaltet Euripides seine eigene Geschichte der schönen Helena. Bei ihm wird sie von Hera auf der ägyptischen Insel Pharos in Sicherheit gebracht, sie selbst ist also nicht in Troja, sondern nur ihr Ebenbild. Kurz bevor sie die Gattin von König Theoklymenos werden soll, landet Menelaos auf der Insel, und es gelingt beiden, in diesem Spiel von Sein und Schein durch Vorspiegelung von Tatsachen nach Griechenland zurückzukehren.
Peter Handke schreibt über seine Methode bei der Neuübersetzung: »Offen gesagt: keine – bis vielleicht auf das Befolgen jenes Leitsatzes, mir auf den Weg...