Mutter und Tochter reisen immer am selben Tag ans Meer, seit 33 Jahren reisen sie nach Katwijk, um dort den endlosen Rhythmus von Ebbe und Flut zu genießen. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, bestimmt durch die mütterliche Haßliebe und ihre Quälrituale, ist in erster Linie eine Machtbeziehung. Mutter und Tochter packen in ihrer Wohnung in Rotterdam die Koffer. »Es ist jedes Jahr das gleiche / Ich habe nur ein Ziel / das ganze Jahr Katwijk«. In monologischen Erinnerungsspiralen rollt die Mutter die Familiengeschichte aus: Die Heirat mit einem Gußwerkbesitzer, den sie haßte und von sich fernhielt. Der Tod des verkrüppelt geborenen Sohnes Richard, dem sie von Anfang an nichts anderes wünschte als den Tod. Das Kontrollieren und Festbinden der Tochter seit dem Tode ihres Mannes vor 20 Jahren.
Mit permanentem Reden versucht die Mutter sich in ihrem Leben einzurichten. Es gibt für sie kein Innehalten, kein Schweigen. Reden gibt Sicherheit und verleiht die...