Sieben Dramolette, entstanden zwischen 1977 und 1981, siebenmal Thomas Bernhard, wie er manchen überraschen mag: Neben den rhetorischen Großformen, den Künstler- und Großbürgerdramen beherrscht er ebenso virtuos die politisch zugespitzte kurze Farce und das einaktige Volksstück im oberbayrischen Idiom. In A Doda halten zwei Frauen abends auf dem Heimweg einen großen Gegenstand auf dem Feld zunächst für einen Toten, dann entdecken sie, daß es eine Packpapierrolle ist, in der Hakenkreuzplakate eingeschlagen sind; die eine Frau greift nach dem Fund: »A so a Depp mei Mo/ valiert er de Plakade/ wo i eahm gsagd hab/ er soi s recht festbindn auf n Moped.« In Maiandacht beklagen zwei Nachbarinnen den Tod eines Dorfhonoratioren, dessen Verdienste sie überschwenglich rühmen, obwohl er in Wahrheit ein übler Geschäftemacher und Leuteschinder war; aus Unachtsamkeit ist er einem jungen Türken ins Fahrrad gelaufen, was die eine Nachbarin zur strammen Forderung...