Ein Kopfschuss-Attentat der Anarchisten verfehlte den Präsidenten nur knapp. Sein Lachen ist aus dem Nebenraum zu hören und während er dort massiert wird, zieht »Frau Präsident« in Monologen ihre Schlüsse: »Ehrgeiz / Haß / sonst nichts«.
Sie ist schwer getroffen, ihr geliebter Hund starb bei dem Attentat an Herzversagen. Ihre Sorgen kreisen um die intellektuellen Anarchisten, hat sich ihnen der eigene Sohn angeschlossen? War er möglicherweise am Attentat beteiligt? Ihr Frust findet Ausdruck in gemeinen Angriffen auf die stumme Angestellte Frau Fröhlich. Die nervöse Tatenlosigkeit der Präsidentin kreist um den leeren Hundekorb, die Angst wächst im Zentrum der Macht, das einem Vakuum gleicht. Wer im Staat fühlt sich noch von den Entscheidungsträger:innen repräsentiert?
Der Präsident kommt im zweiten Teil von Thomas Bernhards selten aufgeführtem Theaterstück ausschweifend zu Wort. In einem vornehmen portugiesischen Küstenort prahlt er vor seiner Geliebten, einer jungen...