Paris im Mai 1939: Die Dichterin Marina Zwetajewa lebt mit ihrem Sohn Mur in der Emigration. Rührend umsorgt sie ihn, kann ihm aber nicht das geben, was sie selbst mit Rußland verlor – Heimat. Während sie im Schreiben, in der Poesie Asyl gefunden hat und, Philosophie der Fremdheit, ihr Schreiben auch vom Leben in der Fremde und der Sehnsucht zehrt, träumt Mur von der Sowjetunion, er will nicht mehr leiden, will nach Moskau, nach Moskau!, den Sowjetstaat aufbauen helfen. Das kleine Hotelzimmer wird zum Schauplatz heftiger Diskussionen zwischen Mutter und Sohn. »Keine Ahnung vom Elend, von der Revolution, du lebst mit einem Mythos im Herzen und ich mit einem Stein.« Im Winter 1940 hausen Mutter und Sohn in einem elenden Quartier in einem Vorort von Moskau. Es herrschen extreme Minustemperaturen. Mur liegt krank im Bett. Marina Zwetajewa macht sich auf den Weg zum Hilfsfonds für Schriftsteller, um für eine warme Mahlzeit pro Tag zu kämpfen. Wie lange kann man leben in der...