Wezel


Besetzung: 4 Damen, 13 Herren
Theaterstück
Synopse

Sangerhausen und Sondershausen. Zwischen den thüringischen Städtchen liegt der Kyffhäuser. Einar Schleef, geboren in Sangerhausen, gibt Johann Karl Wezel, geboren 1747, Zeitgenosse und Studienkollege Goethes, einige Jahre dessen Rivale, in seinem ersten, 1983 veröffentlichten Stück eine klangvolle Stimme. Wezel, zu Lebzeiten erfolgreicher Romancier, Theaterautor, Philosoph und Satiriker, galt eine Weile als Genie, bevor er sich 1789 in Sondershausen zurückzog und, Hölderlin gleich, für verrückt erklärt wurde. 1819 starb Wezel ruhmlos. Wezel ist der zynische Antiaufklärer, der seiner Zeit das Triebhafte, Dunkle, das Irrationale entgegenhält. Er ist der Dorn im Auge der aufgeklärten, bürgerlichen Gesellschaft. In Wezel, radikaler Außenseiter, spiegelt Schleef sich selbst.

Wezel hat sich in der Abgeschiedenheit in einem »Suhle«-Bad eingerichtet und hält Hof: Zu ihm pilgern sie; seine Mutter, der Fürst, Goethe natürlich, selbst der Kaiser werden mit Kot verköstigt, und Wezel...


Einar Schleef wurde am 17. Januar 1944 in Sangerhausen geboren und starb am 21. Juli 2001 in Berlin. Er ist heute hauptsächlich als Dramatiker und Regisseur bekannt, arbeitete aber auch als Bühnenbildner, Maler und Schauspieler. Zu seinen zentralen Werken zählen der Roman Gertrud und das Theaterstück Nietzsche Trilogie. Er wurde mit seinen Stücken mehrfach zum Theatertreffen eingeladen und erhielt neben zahlreichen anderen Preisen auch den Mülheimer Dramatikerpreis 1995.
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Zuhören #11: Zum 80. Geburtstag von Einar Schleef

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