Der erwachsene Sohn hatte sich schon eine Weile nicht mehr zu Hause blicken lassen, und nun ist die Mutter gestorben. Vater und Sohn haben die Trauerfeier überstanden, jetzt sind sie allein. Zwei ungleiche Männer und scheinbar typische Vertreter ihrer Generation. Der Vater, Jahrgang 1939, dessen politisch linkes Sendungs- und Selbstbewusstsein in den Theorien von Weber und Adorno verankert ist und der als Kapitalismuskritiker Karriere gemacht hat. Der Sohn, ein Kind der späten 1970er, der gegen den Willen des Vaters BWL studierte und dessen Lebensplan gerade ins Wanken gerät. Ihren Konflikten sind die beiden der Ehefrau und Mutter zuliebe jahrzehntelang ausgewichen, nun müssen sie sich einer längst überfälligen Auseinandersetzung stellen. Vater und Sohn ringen um das beträchtliche Erbe der Verstorbenen, den »richtigen« Lebensweg, vor allem aber um Anerkennung und Nähe. Ihr Kampf wird immer stärker von einer neuen, wahrlich existentiellen Herausforderung bestimmt: Der Vater hat eine...