Allerwelt ist eine Flüchtlingssiedlung am Rande der Stadt. Es liegt isoliert auf dem Grund eines Kasernengeländes aus dem Ersten Weltkrieg. Rundum Wälder, der Fluss, die Autobahn, das Kraftwerk, das Einkaufszentrum. In Allerwelt leben Gestrandete, die im Laufe eines halben Jahrhunderts den Krisen und Kriegen ihrer Weltgegenden zu entfliehen suchten. Sie haben nichts gemeinsam, außer am selben Ort angekommen und nicht mehr fortgekommen zu sein. Sie bilden zusammen eine Gemeinschaft ohne Zusammenhang. Ihre Geschichten überlagern sich im Raum von Allerwelt. So etwa die Geschichte der türkischen Transsexuellen Yasar; die Geschichte des ungarischen Grenzsoldaten Gaspar; die Geschichte der afghanischen Ärztin Malalai, die Hundefutter verpackt; die Geschichte der Somalierin Fatima, die mit ihren Zwillingstöchtern auf der Straße steht; die Geschichte des jungen Irakers Naseer, der in einem Bunker Allerwelts ein SS-Gewehr findet; die Geschichte des alten Vietnamesen Thien, der schweigt; die...