Ernst Herbeck (1920-1991) und August Walla (1936-2001) verbringen als schizophrene Patienten große Teile ihres Lebens in der Nervenheilanstalt Gugging nahe bei Wien. Beide werden in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zu dem, was man renommierte Künstler nennt: Herbeck als Dichter, Liebling der österreichischen Nachkriegsavantgarde; Walla als einer der bedeutendsten Repräsentanten der internationalen Art Brut. Wenn Herbeck und Walla auch einige medizinische Diagnosen und biographische Stationen teilen, so sind sie doch grundverschieden. Walla, der als Kind den Tod seiner Großmutter miterlebt und diesen als einen Zusammenbruch des Universums deutet, lässt sein Ich in der Ausweglosigkeit über die Ufer treten. Er beginnt einen Kosmos jenseits der Welt und des Himmels zu imaginieren und zu schaffen – das Weltallendeland –, ein umfassendes, mit Göttern, Symbolen, Emblemen und Sprachen bevölkertes, phantastisches Reich, dessen Teil und Gott er selbst ist. Herbeck hingegen lebt...