Seifenblasenoper. Eine Kritik der runden Vernunft steht im besten Sinne in der Tradition der jüngeren österreichischen Dramatik. Angelehnt an Dantes »Göttliche Komödie« wird das Publikum mit den Figuren des Stückes nicht durch Höllenkreise, sondern durch elf Blasen geführt, in denen unsere postmoderne Welt der Illusionen und des Scheins an allen Punkten entblößt wird. Philipp Weiß’ Projekt als größenwahnsinnig zu bezeichnen, trifft es durchaus: 17 Figuren und vier Chöre, unzählige Schauplätze, Regieanweisungen, die nicht nur den Möglichkeiten des Theaters, sondern auch den Gesetzen der Physik trotzen, dazu ein Übermaß an Stilen, Stil-Zitaten und Verweisen. Doch ist diese Überfülle immanenter Teil des Konzepts– und dieses Konzept trägt: Kapitalismuskritik, Medienkritik, Globalisierungskritik, Gesellschaftskritik und Kulturkritik in einem Theaterstück, das niemals schwer wird, sondern viel Humor hat. Gleichzeitig lässt der Text Raum für die Interpretation auf der Bühne, erweist...