Ur- und Erstaufführungen: Kassel, Dortmund, Regensburg

Rafael Spregelburds Stück z.B. Philip Seymour Hoffman, ins Deutsche übersetzt von Klaus Laabs, feierte seine deutschsprachige Erstaufführung am 20. September in der Regie von Wilke Weermann am Staatstheater Kassel.

»Ein unterhaltsames Gruselkabinett aus menschlichen Puppen, das durch deren Verletzlichkeiten eine eigenwillige Schönheit entwickelt.« (Deutsche Bühne, 21.09.2020)



Die beiden Kurzdramen Unsere Stadt aus Vogelaugen/ Eine Blutung im Dunkeln. Gedenkfeier des gegenwärtigen Moments von Sivan Ben Yishai, in der deutschen Übersetzung von Maren Kames, und Neue Republik von Akın E. Şipal wurden am 25. September am Theater Dortmund zum Auftakt der neuen Intendanz und im Rahmen des Stadtspaziergangs »2170 – Was wird die Stadt gewesen sein, in der wir wohnen werden?« in der Regie von Julia Wissert uraufgeführt.

»Wie kraftvoll und poetisch der Abend von Vergangenheit und Gegenwart erzählt, ist ein Erlebnis.« (RuhrNachrichten, 28.9.2020)

»In schonungslos-detaillierten Sprachbildern gleicht der Abbau der Synagoge bei Yishai einer menschlichen Schlachtung.« (Deutsche Bühne, 26.9.2020)



Konstantin Küsperts Nathan nach G.E. Lessing mit Texten von Antigone Akgün erlebte ebenfalls am 25. September seine Uraufführung am Theater Regensburg in der Regie von Cillie Drexl.

»Sofort entsteht eine angenehme ironische Distanz, die dazu führt, das Inhaltliche neu betrachten zu können (…) Das Stück, und das ist nun das eigentlich Spektakuläre an der Regensburger Präsentation, kann so auch von seiner Zeitgebundenheit aus betrachtet werden. Und zugleich von ihr befreit sein. Diese doppelbödige Brechung funktioniert.« (Landshuter Zeitung, 27.9.2020)

»Für seine unverhohlenen politischen Einlassungen wird der gebürtige Regensburger Theaterautor Konstantin Küspert mit Preisen geehrt. Die Resonanz seiner Stücke bei den Theatern lässt sich sehen: Während in Küsperts ›Nathan‹ in Regensburg Lessings Dramatisches Gedicht ›Nathan der Weise‹ auf seine zeitenüberdauernde Gültigkeit untersucht wird, geht in Landshut, Passau und bald auch in Straubing die dreifache Uraufführung von seinem Stück ›Der Reichsbürger‹ über die Bühnen.« (Süddeutsche Zeitung, 27.9.2020)


Rafael Spregelburd, geboren 1970 in Buenos Aires, ist Dramatiker, Regisseur, Übersetzer und einer der wichtigsten Vertreter des zeitgenössischen argentinischen Theaters. Als Schauspieler hat er in mehr als 40 Filmen in Argentinien, Spanien und Chile gespielt. Er hat unter anderen Harold Pinter, Sarah Kane, Marius von Mayenburg, Steven Berkoff, Mark Ravenhill und Wallace Shawn ins Spanische übersetzt.
1994 gründete Spregelburd seine eigene Theaterkompanie »El Patrón Vázquez«, mit der er vorwiegend eigene Stücke inszeniert und international tourt. Er erhielt über 40 argentinische und internationale Preise in Kuba, Spanien, Italien...
Rafael Spregelburd, geboren 1970 in Buenos Aires, ist Dramatiker, Regisseur, Übersetzer und einer der wichtigsten Vertreter des...
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Konstantin Küspert wurde 1982 in Regensburg geboren, er ist Autor (auch in Ko-Autorenschaft mit seiner Frau Annalena Küspert), Übersetzer und Dramaturg. Nach dem Studium der Germanistik, Politik und Philosophie an den Universitäten Wien und Regensburg studierte Küspert Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Als Schauspieldramaturg am Badischen Staatstheater Karlsruhe und am Schauspiel Frankfurt hat er u.a. gemeinsam mit dem Regisseur Jan-Christoph Gockel Stückentwicklungen zu gesellschaftspolitischen Themen wie NSU und moderner Sklaverei realisiert. Für europa verteidigen erhielt Küspert 2017 bei den...
Konstantin Küspert wurde 1982 in Regensburg geboren, er ist Autor (auch in Ko-Autorenschaft mit seiner Frau Annalena Küspert),...
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Sivan Ben Yishai, geboren 1978, lebt seit 2012 in Berlin. Ihre Stücke werden viel gespielt. Mit dem Stück LIEBE/ Eine argumentative Übung, das im Rahmen ihrer Hausautor:innenschaft am Nationaltheater Mannheim entstand, wurde sie zum Mülheimer Dramatikpreis 2020 eingeladen. Für WOUNDS ARE FOREVER (Selbstportrait als Nationaldichterin), das sich mit der palästinensisch-israelisch-deutschen Geschichte beschäftigt, erhielt sie den Mülheimer Dramatikpreis 2022.
Mit ihrem Stück Like Lovers Do (Memoiren der Medusa) in einer Inszenierung der Münchner Kammerspiele (Regie: Pınar Karabulut) war sie bereits 2022 zum...
Sivan Ben Yishai, geboren 1978, lebt seit 2012 in Berlin. Ihre Stücke werden viel gespielt. Mit dem Stück LIEBE/ Eine argumentative...
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Akın Emanuel Şipal, 1991 in Essen geboren, studierte Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Für sein erstes Theaterstück Vor Wien gewann er den bundesweiten Wettbewerb »In Zukunft« 2012, für Santa Monica erhielt er den Förderpreis Literatur der Kulturbehörde Hamburg. Şipal ist als Drehbuchautor an diversen Kurz- und Langfilmen beteiligt, die auf Festivals wie Festival des Films du Monde de Montréal (Prix du Jury für The Bicycle), Shanghai International Film Festival oder Cairo International Film Festival zu sehen sind. In der Spielzeit 2016/17 war Şipal Hausautor am Nationaltheater Mannheim. Von...
Akın Emanuel Şipal, 1991 in Essen geboren, studierte Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Für sein erstes...
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Stücke


Akın Emanuel Şipal gründet eine neue Republik: eine Republik der Dichter*innen und Denker*innen, die die Geschichten ihrer Herkunft einschreiben in ihre Zukunft.
Als ein Weg durch die Stadt...

»Sie haben die Synagoge weder gesprengt noch verbrannt.
Sie sind auf sie geklettert, wie auf einen riesigen, ohnmächtigen Körper.«

Zwei gewaltvolle Vorgänge, die sich auf unterschiedlichen...

2 Damen/3 Herren
An der Gepäckkontrolle eines Flughafens gleiten Jacken, künstliche Gebisse oder Vibratoren auf dem Fließband durch einen Scanner, und bei jedem der Objekte wird der Alarm ausgelöst. Nur die Bombe in...