Jener Tag im März vor 22 Jahren änderte alles. Jakob Esterland erschoss bei einem Banküberfall ungewollt eine Frau. Der Filialleiter eines Supermarktes, der seine Schulden nicht mehr bezahlen konnte, nicht die hohe Miete für das schöne Haus mit dem riesigen Garten, nicht die Raten für die Gefriertruhe, hatte die Sparkasse eines Nachbarortes überfallen und viel Geld erbeutet. Kurz vor dem Verlassen der Bank löste sich eine Kugel aus seinem alten Vorderlader, und Esterland erschoss ohne Not eine zufällig anwesende Kundin, eine Mutter von zwei kleinen Jungs. Sie hatte blaue Augen, erinnerte er sich, und sie trug einen blauen Mantel. Sie wird ihn fortan in seinen Träumen verfolgen. Und Esterland wird von diesem Tag an seine Familie anlügen und das Gefühl nie wieder loswerden, den Blicken der Welt ausgesetzt zu sein. Friedrich Anis packender Monolog kennt kein gutes Ende. Esterlands Schweigen entlädt sich Jahre nach dem Mord in einer rastlosen Beichte, die sich dem Leser wie eine...