Ellinor Bublitz, genannt Elli, hat viel: Sie ist jung und schön und fasziniert die Menschen um sich herum. Sie hat ein stabiles Elternhaus, einen guten Job, Freundinnen und Liebhaber. Dennoch ist sie getrieben, auf der Suche. In der großen Stadt, in der sie lebt, geht eine Seuche um, die der Staat nicht mehr in den Griff bekommt. Elli schließt sich den Poretanern an (der Name geht auf die mittelalterliche Mystikerin Margareta Porete zurück). Sie sind eine Gruppe junger Männer und rauen, die in Armut zusammenleben und sich, in Arbeitsanzüge gehüllt, um die vergessenen Kranken und Toten kümmern. »Verrückte Heilige« sagen die Leute. Oda, eine an ihrem Lebensschicksal zerbrochene alte Frau, ist ihre Schutzheilige, ihr Mutterersatz. Auch Elli wird »ihr Kind«. Was von den Poretanern als radikaler, idealistischer Gegenentwurf zur wohlstandsorientierten Welt der Elterngeneration beginnt, mündet in Ratlosigkeit, interne Schikanen und Hierarchien: Als die Seuche besiegt ist und die...