"Emilio, Benedetto und Gaspara sind drei Blinde, ansässig in Venedig, einer Stadt, deren augenfällige Schönheit ihnen verborgen ist. Sie bauen diese Stadt für sich neu auf aus der Fülle von Klängen und Geräuschen, die ihnen der Wind über die Lagunen zuträgt. Es ist eine andere Stadt als Sehende sie kennen. Dazu gehört, daß sie versuchen, eine neue Sprache zu erfinden, eine Sprache der Blinden, in der keine Vokabel daran erinnert, daß es Dinge gibt, die nur mit den Augen wahrgenommen werden können. Plötzlich aber kann einer der drei, Emilio, nach einer Operation wieder sehen. »Ein Blinder, der sieht. - Das wäre ein guter Zustand, aber hält er sich?« Eichs Hörspiel, das bereits die resignativen Züge seines Spätwerks trägt, spiegelt die intensive Auseinandersetzung des Dichters mit dem Thema Sprache und Wirklichkeit. "