Ein entsprungener Zirkustiger erzählt in Günter Eichs Hörspiel von seinen Wandlungen unter den Menschen. Er befindet sich in tiefem Zweifel über die eigene Identität, da er doch jedesmal die Natur derer annahm, die er fraß oder in die er sich magisch hineinversetzte. Nicht genug damit, wird seine Krise noch verschärft durch diverse Eigenschaften der Menschen: Die Bestie spricht gleichzeitig aus verschiedenen Mündern, und so herrscht an Irrungen und Wirrungen kein Mangel. Wo am Ende der Tiger geblieben ist, muß jeder Hörer für sich selbst entscheiden. Heinz Piontek schrieb über Eichs Hörspiel u.a.:»Verwirrung! Sie ist notwendig, sie soll diejenigen treffen, deren Denken sich eingleisig bewegt, deren Rechnungen immer glatt aufgehen und für die das Leben keine Geheimnisse hat. Jussuf führt uns das Rätselhafte der Existenz wieder vor Augen, die Fragwürdigkeit der Identität...«