Das Hotel der Immigranten ist so metaphorisch wie real: 1890 eröffnet, steht es noch heute am Hafen von Buenos Aires. Es war die erste Anlaufstelle für alle europäischen Emigranten, die bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein auf südamerikanischem Boden ankamen. Auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben, auf der Flucht vor Krieg, Armut, Diktatur oder dem Holocaust. Hier wurde ihnen eine erste Unterkunft gewährt und Arbeit vermittelt. Heute sind in diesem Gebäude ein Museum zur Immigrationsgeschichte, Kunstausstellungen und Büros der Einwanderungsbehörde untergebracht. Anne Jelena Schulte hat diesen Ort auf ihrer vierwöchigen Recherchereise nach Buenos Aires und Mendoza im Januar 2016 besucht und aus dem hoteleigenen Archiv Material ausgehändigt bekommen: Briefwechsel zwischen Exilanten und ihren Familien in Europa, Bildmaterial, Daten und Fakten zur europäischen Migration nach Argentinien. Und sie hat Auswanderer der ersten Generation und deren Kinder zu...