Aus den Teppichbodenbabys von einst sind vier junge Menschen geworden, gute Freundinnen und Freunde, die sich treffen, trinken. Sie erzählen einander längst bekannte Geschichten, denen das wohlige Gefühl ihrer vertrauten Gemeinschaft eingeschrieben ist. Im Mittelpunkt steht der gemeinsame Ort, an den ihre Eltern auf unterschiedlichen Wegen gekommen sind und den diese jungen Menschen aus Ermangelung an Alternativen nun Heimat nennen: »ein platz, an den ich nicht gehöre / ist die beste aller möglichen welten.« Die Herkunft der Eltern und deren abenteuerliche Fluchtgeschichten sind bruchstückhaft überliefert, und so haben die Kinder sie erzählt, genau nachgefragt haben sie nie.
Die Männer, die vom Nationalsozialistischen Untergrund am Blumenstand, im Kiosk, im Imbiss oder im Internetcafé ermordet wurden, hätten ihre Väter sein können. Und die Suche nach der eigenen Identität steht im Schatten des latenten Schmerzes, der ihren Familiengeschichten innewohnt. Welche Perspektiven...