»Der Geschmack des Schreibens» - die Selbstvergewisserung als schreibende Person ist das Thema Mayröckers. In ihrem mehr als 330 Seiten ohne Zeichensetzung und Absätze fortströmenden Text 'mein Herz mein Zimmer mein Name' geht es um die Selbstaussprache einer älteren Frau, einer alternden Schriftstellerin, die mit einer jüngeren Frau und einem älteren Mann (Schriftsteller auch er und »Ohrenbeichtvater« genannt) in einer nicht ganz unproblematischen »menage à trois« zusammenlebt. Das Buch ist Liebes- und Kindheitsgeschichte, vor allem aber eine Erzählung über Literatur. »Wenn ich an meinem Arbeitstisch sitze sage ich zu Rosa spüre ich etwas wie ein leichtes Beben in meinem Kopf in meinen Füßen ich bin nicht imstande es wirklich zu orten es ist ein immerfortwährendes Beben in mir und um mich da stampfe ich mit dem Fuß auf ich will es ich kann es nicht mehr ertragen das ganze Haus bebt« »Eine Leib- und Schreibgeschichte« nennt Friederike Mayröcker ihr Prosagedicht