Ein halbes Jahrhundert gemeinsamen Lebens, und das hieß ganz
selbstverständlich auch, gemeinsamer literarischer Arbeit, verband und
verbindet Friederike Mayröcker und Ernst Jandl. Unmittelbar nach dem Tod
des Gefährten im Frühsommer des Jahres 2000 hat Friederike Mayröcker den
Schmerz des Verlustes in einer stillen und zugleich leidenschaftlichen
Todesklage zu bewältigen versucht, die zu einem Gesang von berückender
Intensität wird.
Friederike Mayröcker hat diesen Text für Lesch Schmidt eingelesen. Der
Komponist hat dem Vortrag der Dichterin eine ganz eigene musikalische und
theatrale Ebene hinzugefügt. Mit Versatzstücken von Jazzrock bis Neuer
Musik setzt er überraschende Kontrapunkte zum berührenden Vortrag der
Dichterin und schafft so eine spielerisch-leichte, ganz unsentimentale
musikalische Ausweitung des Requiems. Ein unkonventionelles Angebot für die
kleine musikalische Besetzung und eine Sing-/Sprechstimme.