Zu Unrecht ist die Gattung Funkoper nach vielversprechenden Versuchen in der Frühzeit des Rundfunks nahezu völlig in Vergessenheit geraten. nach den ersten Übertragungen von Bühnenopern begriff man sehr bald, daß ein Operntypus erforderlich wurde, der eigens für dieses Medium konzipiert war. zu Mark Lothars Funkoper »Das kalte Herz«, die am 24. März 1935 vom Berliner Deutschlandsender urgesendet wurde, schrieb Günter Eich das Libretto. Als Vorlage diente das bekannte Märchen von Wilhelm Hauff. Es erzählt die Geschichte des jungen Kohlenbrenners Peter, der aus Geltungssucht und Besitzstreben sein Herz und damit seine Menschlichkeit verpfändet. Erst nach abenteuerlichen Prüfungen gewinnt er die Fähigkeit zurück, fühlen und lieben zu können