Die Ursendung von Günter Eichs Hörspiel »Träume« am 19. April 1951 begann um 20.50 Uhr, etwas später als gewöhnlich, »weil man die Kinder schon in den Betten wissen« wollte. Eine »mörderische Angelegenheit« sollte es laut »Spiegel«-Vorbericht werden, und tatsächlich schien es dies für manche zu sein; der Nordwestdeutsche Rundfunk in Hamburg erhielt wütende Telefonanrufe und Beschwerdebriefe: »Wir haben da eben Ihr Hörspiel gehört, von dem Eich. Kann man den Mann nicht einsperren?«- Fünf Szenen geben fünf Alpträume wieder. Die Szenen spielen je in einem der fünf Kontinente, und vor jeder wird in der nüchternen Sprache einer Nachricht von irgendeinem harmlosen Menschen berichtet, der den jeweils folgenden Alptraum erleidet. (»Vermutlich werden die angenehmen Träume dieser Welt von Schurken geträumt.«) Ferner stehen am Anfang und Schluss des Hörspiels und zwischen den Szenen Gedichte mahnenden, ja beschwörenden Charakters. - 15 Jahre lang blieben die »Träume« in Hamburg unwiederholt....