»Ich war eigentlich immer froh, wenn ich von Österreich nichts gehört habe, nichts gesehen und mich niemand genötigt hat, mich damit zu beschäftigen.«
Im Herbst 2024 erreicht das Superwahljahr mit den Nationalratswahlen seinen Höhepunkt, an dessen Ende mit Herbert Kickl der erste rechtsextreme Bundeskanzler in Österreich seit 1945 stehen könnte. Dieses mögliche Szenario vor Augen, nimmt Thomas Köck sein Herkunftsland und den »Herbertkomplex« scharfsinnig und vielschichtig in den Blick. Über ein Jahr lang protokolliert er – lakonisch, komisch, ironisch, staunend, verzweifelt – die einschlägigen ebenso wie die beiläufig wirkenden täglichen Ereignisse der österreichischen Politik und Medienlandschaft, setzt sie ins Verhältnis zu globalen Ereignissen und ökonomischen Interessen. Köck schaut dabei den Sprechenden auf den Mund und dokumentiert, wie der rechte Diskurs systematisch immer weiter popularisiert und in die bürgerliche Mitte hinein verschoben wird, wie die gesellschaftliche...