»In diesen Schuhen bist du mit 3 Jahren an der Hand meiner Mama weggelaufen. Weil Krieg gewesen ist. In den Bayerischen Wald. Heute kommst du zurück. Mit dem Abitur. Nach 17 Jahren«, sagt Luise am Anfang von »Mein Herbert«, dem dramatischen Porträt der Mutter, die sich 1974 erschossen hat. Die Wegstrecke fern von ihr, die 17 Jahre bei der Oma in Breitenbach, schildert Herbert Achternbusch jetzt in Weg, der Entwicklungsgeschichte eines eigensinnigen Kopfes in zehn Stationen. Die Oma, sie ist die mütterliche Mythengestalt für Herbert, die Erzählkünstlerin, die ihn in die Künste des bäuerlichen Lebens einführt, ins Apfelstrudelzubereiten, ins Flachsverarbeiten, in die Geschichte der Bauerngeschlechter des Bayerischen Waldes und nicht zuletzt: ins Erzählen selber.