»Die Überspanntheit«“ ist der zweite Teil einer Heptalogie von Rafael Spregelburd zu den sieben Todsünden. In Anlehnung an das gleichnamige Gemälde von Hieronymus Bosch lotet Spregelburd das Verhältnis von Wahn und Wirklichkeit, von Wahrheit und Lüge aus. Mehr Details und Informationen führen bei Spregelburd nicht folgerichtig zu Erkenntnis, denn »je geringer die Bedeutung, desto größer der Sinn«. (Spregelburd) In »Die Überspanntheit« sinnieren drei Schwestern über ihre zweifelhafte Herkunft. Einer der Drillinge starb nach der Geburt, und die Eltern adoptierten ein Kind. Nun, da die drei erwachsen sind und die Namen Maria Hilfe, Maria Hexe und Maria Achsel tragen, weiß keine, welche das adoptierte Kind seiner Eltern ist. Das wird allerdings wichtig, weil die Mutter an einer furchtbare Erbkrankheit leidet, an der sie, durchs Telefon für eine der Töchter deutlich hörbar, qualvoll sterben wird.