Iphigenie, Papas Mädchen, wird von ihm jedes Wochenende gezwungen, sich die immergleiche Familiengeschichte immer wieder anzuhören, zusammengerollt auf dem kleinen roten Teppich vor der turmhohen Stereoanlage. Es ist seine Geschichte, sein Heldenepos, erzählt aus seiner Perspektive. Und sie endet zuverlässig mit ihrem Tod. Sivan Ben Yishai übergibt die Erzählung dieser Geschichte nun an das Kind Iphigenie, an ihren Blick auf den Vater, der voller zwangsläufigen Vertrauens und nachdenkender Skepsis ist. Und erweitert ihre Perspektive wiederum simultan um eine Außensicht auf diese Szene.
Dieser Monolog ist im Auftrag des Theater Münster entstanden, für die Inszenierung Orestie. Aischylos/ Ben Yishai/ Kames/ Svolikova. Die vielfach ausgezeichneten Autorinnen Sivan Ben Yishai, Maren Kames und Miru Miroslava Svolikova geben den Frauenfiguren Iphigenie, Elektra und Kassandra überraschende Stimmen, mit denen sie die Urerzählung von der Erfindung der Demokratie...