»Dieses Lied / ist dem gewidmet, / der mich in einem Flur voller Schlangen fickte, / bis meine Augen weiß und zu Knochen wurden.«
So beginnen die Memoiren der Medusa, als Auftakt zu einem Song, als Widmung an die Lovers, die anhebt – um kein Ende mehr zu nehmen: Wie Dominosteine in einer Umkehrdynamik richten sich die gewaltigen Bilder aneinander auf, tauchen auf aus dem unbeleuchteten Raum der kollektiven Erinnerung. Der Ton ist sachlich, die evozierten Bilder präzise und schmerzhaft. Sie listen Momente zwischen Sehnsucht und sexueller Gewalt auf, zwischen Begehren und mentalen Übergriffen, aber auch politische Attacken und familiär eingeübtes Wegschauen.
Dann öffnet sich ein scheinbares Gegenszenario: Fünf junge Mädchen treffen sich in einem Café, löffeln Eis, und praktizieren ein lustvolles Ritual: Sie collagieren mit vereinten imaginativen Kräften ihren Traummann, die Traumbeziehung ihrer nahen Zukunft. Ohne Bewusstsein dafür, dass sie zugleich die ideale...