Wassermassen gleich dringen die Worte und Bilder auf uns ein, die Thomas Köck im ersten Teil seiner ›Klimatrilogie‹ entwirft. Sind es Fluten aus dem Paradies, die hier anrollen als Fluch, Rache oder Segen für die Erde? Oder wird gar das irdische Paradies selbst geflutet, unbewohnbar gemacht? Sprachgewaltig und von melancholischer Komik durchsetzt schlägt der Autor virtuos einen Bogen von der Frühphase der Globalisierung bis ins Heute: vom Kautschukboom des späten 19. Jahrhunderts, dem ganze Landstriche und Völker zum Opfer fallen, über den wahnwitzigen Export bürgerlich-europäischer Kultur durch den Bau des Opernhauses Teatro Amazonas, bis hin zur Geschichte einer Tänzerin, die die nackte Gewalt der heutigen Arbeitswelt – voll flexibilisiert, auf Projektbasis und im Selbstmarketing - zu spüren bekommt. Werden die Fluten das letzte bisschen Menschlichkeit dieser Erde wegspülen wie ein Gesicht im Sand am Meeresufer?
Ein Stück für u. a. ein ertrinkendes Tanzensemble, ein erschöpftes...
Regie: Christopher Rüping
Thalia Theater Hamburg
Regie: Dirk Girschik
Bayerische Theaterakademie