Männer sind Seefahrer, Frauen sind bezaubernde Rätselwesen und die abendländische Erzählung vom Liebeszauber und seinen Gegengiften beginnt mit Odysseus. Er macht ihre Geschichte zu seiner Erzählung, Männer singen über Männer, und sie sprechen geflügelte Worte, wenn sie unter neuen Winden weiterziehen. Doch in Nach den Klippen dreht sich der Wind: Circe spricht. Es ist ihr Gesang, und kein Wachs schützt Odysseus vor ihren Worten: »wer zu mir kommt, der bleibt bei mir, bis ich ihn ausspucke wie meine Klippen die Wellen zurück ins Meer«. Albert Ostermaier verleiht der Zauberin Sprache. Circe hat ihren magischen Kräften abgeschworen, jetzt kämpft sie mit den Waffen einer Frau, treibt die Männer in ihr Bett, in den Wahnsinn, läßt sie nicht aus den Augen und schon gar keine Lügen durchgehen. Doch immer ist sie auf der Suche nach Odysseus, der sie verließ, so wie jeder Mann irgendwann verschwindet und nach den Klippen sein Ende findet.