»Eine unsichtbare fürchterliche Hand schwebte über mir, der Stundenweiser meines Schicksals zeigte unwiderruflich auf diese schwarze Minute.« Wenige Sekunden und eine erfühlte Ewigkeit später weiß Swan, daß er ein Mörder ist. Wie Schillers Sonnenwirt aus seiner Erzählung Der Verbrecher aus verlorener Ehre wird er zu einer Schattenexistenz, führt er ein Leben sans soleil, in den Schatten der Herzwände, in den Seelenabgründen und dunklen Ängsten, verfinstert sich sein Blick auf die Welt mit dem Erkalten seiner Augen, über die sich ein blauer Firnis zieht für die Fährnisse der Finsternis. Die einzige Moral, die einem wie ihm bleibt, ist die Präzision. Er wird zum Moralisten der Nacht. Er weiß, seine Stunden sind gezählt, er ist ein Erhängter auf Urlaub, die blutroten Fäden seiner Geschichte bündeln sich zu einem Strick, der sein Genick auffängt bei seinem letzten Fall ins Bodenlose. Swan hat wie Camus' Fremder den »Schweiß und die Sonne abgeschüttelt«, er hat sein ganzes Sein...