Europa heißt das schöne Mädchen, das vom Göttervater Zeus aus dem Libanon über das Meer entführt und am Strand von Kreta brutal geschändet wird und der Aphrodite angesichts von Europas Hoffnungslosigkeit eine große Zukunft voraussagt: »Glaub an die Zukunft, an Sicherheit, an das Ende von Gewalt.« Konstantin Küspert vereint in europa verteidigen drei Erzählstränge: Mythologie, Monologe von Zeitgenossen im Hier und Jetzt sowie Schlaglichter kriegerischer Auseinandersetzungen und der Dämonisierung von Fremden aus der europäischen Historie vom Heiligen Römischen Reich bis zu einer nur leicht in die Zukunft projizierten Zeit, in der eine Militärflotte unter europäischer Flagge Flüchtlingsboote im Mittelmeer versenkt.
Fünf »Zeitgenossen« stehen bei Küspert auf der Bühne, sind Sprecher für unterschiedliche Positionen und Generationen: Heinrich, der als junger Mann einzogen wurde für den Dienst als Soldat im Zweiten Weltkrieg, weiß genau, was er von der EU halten soll. Er,...