Dieter nervt. Seit er auf der Welt ist, steht er allem und allen im Weg. In der Schule wird er gemobbt, er übertritt ständig unsichtbare Grenzen, ist ein schlechter Schüler, irgendwie schafft er dann doch das Abi. Im Studium lernt er den politischen Aktivismus kennen, aber auch damit gewinnt er keinen Blumentopf. Irgendwann fasst Dieter einen Entschluss: Er muss raus hier, raus aus den Konventionen, raus aus dem engen Korsett der Biederkeit. Dieter macht sich auf nach Ost-Berlin und findet dort endlich ins Leben, geht zum Theater, wird entdeckt und kommt ganz groß raus. Er ist jetzt wichtig. Dieter ist das Störschwein.
Eine längst vergessene Kulturtechnik der DDR hat ziemlich schnell eine essentielle Wahrheit verstanden: Sobald an der Rampe ein:e Schauspieler: in zu sehr ins »heilige Sprechen«, ins Deklamieren, abdriftete, wurde am Inspizienzpult ein kleiner Knopf gedrückt. Hervor trat ein rasendes Tier, das sogleich die Bühne stürmte und störte. Aufmerksamkeit wurde neu verteilt...