Die über neunzigjährige Mutter liegt im Krankenhaus im Koma, angeschlossen an Geräte. Elf Kinder hat diese Frau zur Welt gebracht. Und ihre fast siebzigjährige Tochter, die ALTE FRAU spricht nun zu ihr, als wüsste sie, dass die Mutter sie versteht. Der Vater der Alten Frau ist tot und auch ihr Mann, sie liegen auf dem gleichen Friedhof begraben wie die Tochter Renate, die keine vierzig Jahre alt geworden ist, und wie der Zwillingsbruder, der sich vor Jahren das Leben nahm. In einem bekenntnishaften, bildreichen Monolog lässt diese widerständige, humorvolle Alte Frau ihr Leben und die Menschen auf der Hechtmühle, dem Hof ihres verstorbenen Mannes, lebendig werden. Das Leben war „ein Gehetz und ein Gewürg“. In ihm haben die großen politischen Entwicklungen deutscher Geschichte ebenso Narben hinterlassen wie die privaten, ganz persönlichen Erfahrungen.