Romeo ist liebeskrank und sucht die Einsamkeit. Sein Cousin Benvolio sieht ihn zur Morgenstunde im Wald, dort lässt er ihn, »denn wer sich selber sucht, will keinen sehn«. Rosaline heißt Romeos Angebetete. Und während Romeo mit sich selbst beschäftigt ist, suchen die Diener der verfeindeten Häuser Capulet und Montague auf den Straßen von Verona Streit, Tybald, der Streithahn, stimmt mit ein und auch die beiden Alten, Montague und Capulet, streiten mit. Bei Shakespeare hat die Pest in Verona gewütet, eine Seuche, die in das Sozial- und Liebeslieben einbrach: »Die Botschaft ist der Kuß. Von Mund zu Mund. Faß mich nicht an, nein, laß mich ganz allein.« Auch wenn diese Seuche nun bald überstanden scheint, die Menschen hat sie verändert, es bleibt die Angst, »darf ich dich jetzt umarmen«. »Sie kam, als unser Leben Feier war. / Sie ging und ließ uns einsam ganz und gar.« Im zweiten Teil besingt Vater Laurence eine bessere Zukunft nach der Pandemie: »›Gemeinsam‹ ist das schönste Worte / und...